Aktenzeichen 1 BvR 3144/13
Verfahrensgang
vorgehend BAG, 11. September 2013, Az: 7 AZN 659/13, Beschlussvorgehend Landesarbeitsgericht Nürnberg, 22. Mai 2013, Az: 4 Sa 529/12, Urteilvorgehend ArbG Bamberg, 19. Juli 2012, Az: 1 Ca 1080/11, Urteil
Tenor
1. Das Urteil des Landesarbeitsgerichts Nürnberg vom 22. Mai 2013 – 4 Sa 529/12 – und das Endurteil des Arbeitsgerichts Bamberg vom 19. Juli 2012 – 1 Ca 1080/11 – verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 2 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 20 Absatz 3des Grundgesetzes.
2. Das Urteil des Landesarbeitsgerichts Nürnberg vom 22. Mai 2013 – 4 Sa 529/12 – wird aufgehoben. Die Sache wird an das Landesarbeitsgericht Nürnberg zurückverwiesen. Damit wird der Beschluss des Bundesarbeitsgerichts vom 11. September 2013 – 7 AZN 659/13 – gegenstandslos.
3. Der Freistaat Bayern hat dem Beschwerdeführer seine notwendigen Auslagen zu erstatten.
Gründe
1
Die Verfassungsbeschwerde wird zur Entscheidung angenommen (§ 93c Abs. 1, § 93a Abs. 2 b BVerfGG). Sie hat Erfolg, weil die angegriffenen Entscheidungen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 20 Abs. 3 GG verletzen. Die angegriffenen Entscheidungen beruhen auf der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zur Auslegung von § 14 Abs. 2 Satz 2 TzBfG (vgl. dazu BAG, Urteil vom 6. April 2011 – 7 AZR 716/09 -, BAGE 137, 275 ; Urteil vom 21. September 2011 – 7 AZR 375/10 -, BAGE 139, 213 ). Nach dem Beschluss des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Juni 2018 – 1 BvL 7/14, 1 BvR 1375/14 – überschreitet diese Rechtsprechung die Grenzen vertretbarer Auslegung und zulässiger richterlicher Rechtsfortbildung.
2
Diese Entscheidung ist unanfechtbar.